
Wenn deine Stimmung den Abschluss verhindert
Stell dir vor: Du sitzt im Callcenter, es ist Dienstagmorgen, dein erster Anruf. Es geht um eine Vertragsverlängerung im Mobilfunkbereich – der Klassiker. Der Kunde ist freundlich, sein Vertrag läuft bald aus, er hat Interesse an einem neuen Gerät. Eigentlich eine perfekte Gesprächssituation.
Doch du bist nicht wirklich präsent. Zuhause gab es Streit. Du hast schlecht geschlafen. Du fühlst dich unmotiviert, genervt und leer. Unbewusst sprichst du in einem monotonen Tonfall, zeigst wenig Engagement und reagierst auf den Kunden lediglich auf funktionale Weise. Keine Emotion, kein Feuer. Der Kunde merkt das – unbewusst. Er fühlt sich nicht abgeholt, nicht verstanden. Am Ende sagt er: „Ich überlege es mir nochmal.“ Du beendest das Gespräch. Kein Abschluss.
Und das nur, weil deine Stimmung dir im Weg stand.
Doch es gibt eine Lösung – und sie beginnt bei dir selbst.
Was deine Stimmung beeinflusst – und wie sie deine Erfolge bestimmt
Deine Stimmung ist wie ein Filter. Sie entscheidet, wie du die Welt siehst – und wie du vom Kunden wahrgenommen wirst. Im Vertrieb – besonders am Telefon – zählt nicht nur, was du sagst, sondern wie. Deine Energie überträgt sich. Wenn du begeistert bist, kann der Kunde das spüren. Bist du frustriert oder gestresst, merkt er das genauso.
Und das Gemeine: Oft wissen wir selbst gar nicht, warum wir gerade nicht „in Form“ sind.
Was beeinflusst deine Stimmung?
Privates
Ein Streit mit dem Partner, finanzielle Sorgen, Schlafmangel – all das wirkt nach. Du bringst deine privaten Themen mit zur Arbeit, auch wenn du es nicht willst.
Beispiel: Nach einem schwierigen Telefonat mit deiner Mutter fühlst du dich ausgelaugt. Beim Kunden klingst du kurz angebunden – er fühlt sich abgefertigt und legt auf.
Berufliches
Stress mit dem Teamleiter, zu hoher Druck, zu viele Calls, zu wenig Anerkennung – das alles nagt an dir.
Beispiel: Nach einem missglückten Coaching fühlst du dich schlecht. Du glaubst, du seist „nicht gut genug“. Die nächste Kundin spürt deine Unsicherheit – sie vertraut dir nicht und kündigt lieber.
Persönliches
Zweifel an dir selbst, mangelnde Motivation, keine Vision – wenn du innerlich nicht klar bist, fehlt dir die Überzeugungskraft.
Beispiel: Du glaubst selbst nicht an das Angebot, das du verkaufen sollst. Der Kunde merkt das sofort. Warum sollte er dann kaufen?
Die Lösung: Werde dir deiner Stimmung bewusst – und verändere sie aktiv
Der erste Schritt: Bewusstsein schaffen
Frage dich regelmäßig:
- Wie fühle ich mich gerade – ehrlich?
- Was beschäftigt mich – gedanklich und emotional?
- Würde ich mir selbst gerade etwas abkaufen?
Schreibe es ruhig auf. Ein kleines Stimmungsprotokoll morgens und mittags kann Wunder wirken. Allein das bewusste Erkennen deiner inneren Lage hilft dir, sie nicht automatisch ins Kundengespräch mitzunehmen.
Der zweite Schritt: Raus aus dem Negativstrudel
Du bist schlecht drauf? Dann ändere deinen Zustand aktiv. Hier sind ein paar wirkungsvolle Methoden:
- Bewegung: Drei Minuten Power-Stretching oder Hampelmänner wirken Wunder.
- Atmung: Vier tiefe Atemzüge, bewusst langsam – das beruhigt dein Nervensystem.
- Musik: Deine Lieblings-Playlist auf den Kopfhörer – für den extra Energieschub.
- Lächeln: Ja, selbst ein künstliches Lächeln kann deine Stimmung heben. Probier’s mal!
- Gedankenfokus: Richte deinen Blick auf das Positive. Frag dich: „Was läuft heute gut?“
Der dritte Schritt: Visualisiere deinen Erfolg
Bevor du zum Hörer greifst: Stell dir vor, wie der Kunde sich freut. Wie du souverän argumentierst. Wie der Abschluss gelingt. Allein diese kurze Visualisierung hilft dir, fokussiert und positiv in den Call zu gehen.
Deine Stimmung ist dein Kapital

Im Vertrieb bist du nicht nur Verkäufer. Du bist Stimmungsträger, Beziehungsgestalter, Impulsgeber. Deine Einstellung entscheidet, ob aus einem Gespräch ein Abschluss wird – oder ein Absprung. Wer seine eigene Stimmung kontrollieren kann, hat einen echten Wettbewerbsvorteil.
Also: Werde dir deiner inneren Haltung bewusst. Arbeite aktiv an ihr. Und starte jedes Gespräch mit der Frage: “Was braucht mein Kunde heute von mir – und wie kann ich es ihm mit positiver Energie geben?”
Jetzt bist du dran!
Beobachte dich heute bewusst in deinen Gesprächen. Wie ist deine Stimmung – und wie wirkt sie auf deine Kunden? Schreib dir auf, was du entdeckst. Und probiere eine der Methoden aus, um dich aktiv in einen guten Zustand zu bringen.
Denn: Du hast deine Stimmung selbst in der Hand – und damit auch deinen Erfolg.