Aktives Zuhören im Telefonverkauf: Erfolgreich kommunizieren

Aktives Zuhören

Im Telefonverkauf ist dei­ne Fähigkeit, aktiv zuzu­hö­ren, ent­schei­dend für den Erfolg. Carl R. Rogers, einer der ein­fluss­reichs­ten Psychologen des 20. Jahrhunderts, ent­wi­ckel­te das Konzept des akti­ven Zuhörens – eine Methode, die dir hilft, Kunden bes­ser zu ver­ste­hen, Vertrauen auf­zu­bau­en und effek­ti­ver zu ver­kau­fen.

Doch was bedeu­tet akti­ves Zuhören kon­kret? Es geht dar­um, dem Gesprächspartner zu signa­li­sie­ren, dass du ihn wirk­lich ver­stehst und sei­ne Gedanken und Emotionen ernst nimmst. Dazu gehö­ren ver­schie­de­ne Techniken, die wir uns jetzt genau­er anse­hen – mit prak­ti­schen Beispielen für dei­nen Arbeitsalltag im Callcenter.

Aufmerksamkeit – keine Selbstverständlichkeit

Doch schau­en wir uns zuvor ein kürz­lich erleb­tes Beispiel aus der Praxis an. Das Samsung S25 fei­ert sein Release und wir haben von Samsung aller­lei Promotion zuge­sen­det bekom­men. Unter ande­rem mit dabei: Luftballons.

Diese brach­ten wir an den Arbeitsplätzen der Mitarbeiter an. Und so schwe­ben sie heli­um­ge­füllt her­um und sor­gen für Samsung-Vibes.

Als ich durch die Reihen ging, erleb­te ich, dass zwei Mitarbeiter anfangs lang­sam und dann immer wil­der die Luftballons wie beim Tennis hin und her schlu­gen. Begleitet von einem jeweils lau­ten Geräusch beim Schlagen. Und lau­tes Lachen.

Harmlos; wäre da nicht ein Kunde an der Leitung gewe­sen, der nicht nur alles mit­be­kommt. Sondern die vol­le Breitseite Desinteresse des Mitarbeiters abbe­kommt.

Der ers­te Schritt zum akti­ven Zuhören lau­tet:
Konzentriere dich voll auf dei­nen Kunden.

Lern die gol­de­ne Regel Nummer eins im Umgang mit Menschen zu beherr­schen: Der Mensch, mit dem du im Moment zu tun hast, ist in die­sem Moment der wich­tigs­te Mensch auf Erden für dich und ver­dient dei­ne vol­le Aufmerksamkeit.

Sobald du das beherzt wirst du einen rie­si­gen Schritt nach vorn machen.

Wie funktioniert aktives Zuhören?

Aktives Zuhören bedeu­tet, dass du dei­nem Gesprächspartner die vol­le Aufmerksamkeit schenkst, ihn wirk­lich ver­stehst und ihm das auch zeigst. Es geht nicht nur dar­um, was der Kunde sagt, son­dern auch dar­um, wie er das Gesagte genau meint – inklu­si­ve sei­ner Emotionen und Bedürfnisse.

Was ist dein Nutzen?

  • Mehr Abschlüsse: Kunden kau­fen lie­ber von Menschen, von denen sie sich ver­stan­den füh­len. Ein posi­ti­ver Nebeneffekt: Wenn du aktiv zuhörst, kannst du dein Angebot exakt auf die Bedürfnisse dei­nes Kunden abstim­men.
  • Weniger Einwände: Viele Kunden blo­cken ab, weil sie sich nicht ver­stan­den füh­len. Mit akti­vem Zuhören zeigst du, dass du auf ihrer Seite bist – und ver­rin­gerst Widerstände.
  • Höhere Kundenzufriedenheit: Auch wenn ein Kunde nicht sofort kauft, wird er das Gespräch posi­tiv in Erinnerung behal­ten. Das erhöht die Chance auf zukünf­ti­ge Abschlüsse oder Empfehlungen.
  • Effizientere Gespräche: Statt unpas­sen­der Angebote und an den fal­schen Punkten zu argu­men­tie­ren, ver­stehst du schnel­ler, was dein Kunde wirk­lich will – und kommst geziel­ter zum Punkt.
  • Mehr Spaß am Verkaufen: Wenn du ech­te Gespräche führst, statt nur zu „pit­chen“, wer­den dei­ne Telefonate ange­neh­mer und authen­ti­scher.

Kurz gesagt: Mit akti­vem Zuhören wirst du erfolg­rei­cher, über­zeu­gen­der und sou­ve­rä­ner – und dei­ne Kunden wer­den es dir dan­ken!

Doch wie genau geht das?

Paraphrasieren – Das Gesagte in eigenen Worten wiedergeben

Paraphrasieren bedeu­tet, dass du die Aussagen dei­nes Gesprächspartners in eige­nen Worten wie­der­holst. Dadurch zeigst du, dass du ihn ver­stan­den hast und ermög­lichst ihm, Missverständnisse zu kor­ri­gie­ren.

Kunde: „Ich bin mir nicht sicher, ob sich das für mich lohnt.“
Du: „Sie fra­gen sich also, ob die­ses Angebot für Sie wirk­lich einen Mehrwert bie­tet?“

Kunde: „Ihr Kollege hat mir letz­tens bereits ein Angebot gemacht.“
Du: „Wenn ich Sie rich­tig ver­ste­he, dann gab es bereits ein Gespräch, und Sie möch­ten sicher­stel­len, dass Sie das bes­te Angebot bekom­men?“

Kunde: „Ich ver­glei­che noch mit ande­ren Anbietern.“
Du: „Sie möch­ten sich einen Überblick ver­schaf­fen, bevor Sie sich ent­schei­den?“

Verbalisieren – Emotionen des Kunden widerspiegeln

Beim Verbalisieren erkennst du die Gefühle dei­nes Gesprächspartners und sprichst sie gezielt an. Kunden füh­len sich dadurch ver­stan­den und ernst genom­men.

Kunde: „Ich habe schon so vie­le schlech­te Erfahrungen mit sol­chen Angeboten gemacht.“
Du: „Ich höre her­aus, dass Sie skep­tisch sind, weil Sie in der Vergangenheit ent­täuscht wur­den.“

Kunde: „Ich bin gera­de ziem­lich im Stress und kann mich nicht damit beschäf­ti­gen.“
Du: „Es klingt, als wäre Ihr Tag heu­te beson­ders hek­tisch.“

Kunde: „Ich bin mir unsi­cher, ob das wirk­lich das Richtige für mich ist.“
Du: „Ich ver­ste­he, dass Sie eine fun­dier­te Entscheidung tref­fen möch­ten und noch Bedenken haben.“

Zusammenfassen – Die Kernaussagen bündeln

Zusammenfassungen hel­fen, den Gesprächsverlauf zu struk­tu­rie­ren und sicher­zu­stel­len, dass alle wich­ti­gen Punkte berück­sich­tigt wur­den.

Du nach einem lan­gen Gespräch: „Lassen Sie mich das kurz zusam­men­fas­sen: Ihnen ist wich­tig, dass das Angebot ein­fach zu nut­zen ist, in Ihr Budget passt und sich wirk­lich lohnt – habe ich das rich­tig ver­stan­den?“

Nach einer Einwandbehandlung: „Sie möch­ten sicher­stel­len, dass Sie die bes­te Wahl tref­fen und alle Optionen ver­glei­chen. Gleichzeitig gefällt Ihnen unser Service – kor­rekt?“

Bei Unsicherheiten: „Sie haben Bedenken, weil Sie in der Vergangenheit schlech­te Erfahrungen gemacht haben, und möch­ten sicher sein, dass es die­ses Mal anders ist?“

Bestätigungslaute und kurze Ermutigungen – Dem Kunden signalisieren, dass du zuhörst

Durch klei­ne ver­ba­le Signale kannst du dei­nem Gesprächspartner zei­gen, dass du auf­merk­sam bist, ohne ihn zu unter­bre­chen.

  • „Mhm, ver­ste­he …“
  • „Ah, das klingt inter­es­sant!“
  • „Ja, das ergibt Sinn.“

Offene Fragen stellen – Mehr Informationen erhalten

Offene Fragen regen den Kunden zum Sprechen an und geben dir wert­vol­le Informationen, um bes­ser auf sei­ne Bedürfnisse ein­zu­ge­hen.

  • „Was ist Ihnen bei einer Lösung beson­ders wich­tig?“
  • „Welche Aspekte sind Ihnen bei der Entscheidung beson­ders wich­tig?“
  • „Was müss­te pas­sie­ren, damit Sie sich mit einem guten Gefühl für unser Angebot ent­schei­den?“

Warum aktives Zuhören im Telefonverkauf so wichtig ist

Wenn du die­se Techniken bewusst anwen­dest, wirst du mer­ken, dass Kunden posi­ti­ver auf dich reagie­ren. Sie füh­len sich ver­stan­den und neh­men dich als kom­pe­ten­ten Berater wahr – nicht nur als Verkäufer. Das führt zu mehr Vertrauen, weni­ger Widerstand und letzt­lich zu mehr Abschlüssen.

Aktives Zuhören ist kei­ne Magie – es ist eine erlern­ba­re Fähigkeit, die du mit etwas Übung meis­terst. Also, pro­bie­re es direkt im nächs­ten Kundengespräch aus!

Hast du Fragen oder Gedanken zu die­sem Thema? Dann freue ich mich über dei­nen Kommentar.

Möchtest du tie­fer ein­stei­gen? Dann emp­feh­le ich dir die Artikel zur Bedarfsanalyse, der Macht der Fragen und der Einwandbehandlung.


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